Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben...

Donnerstag, 15. März 2007

Dialog: Die Wette

A: Ob es Gott gibt oder nicht, kann man nicht sicher entscheiden. Stimmst du dem zu?
B: Nun ja, ich kann diese Angelegenheit nicht nach eigenem Belieben klären.
A: Also müssen wir die Frage auf sich beruhen lassen.
B: Nein, dazu ist sie mir - wie auch den meisten Menschen - zu wichtig, denn ich glaube an Gott.
A: Aber wie kannst du an etwas glauben, was du nicht beweisen kannst? Ich glauben nämlich, dass es keinen Gott gibt.
B: Aber wie kannst du das glauben, wenn du es auch nicht beweisen kannst?
A: Womit wir nicht weiter kommen. Sackgasse - die Beweislast liegt ja wohl ganz klar bei dir. Nicht-Existenz ist ungleich schwerer zu beweisen als Existenz. Aber das war ja schon alles, was du zum Thema 'Beweis' beizutragen hast. Ich habe ja gleich gesagt, dass man die Frage nicht entscheiden kann.
B: Das Problem sehe ich ein. Deshalb schlage ich dir ein anderes Verfahren vor. Wir wollen wetten.
A: Wieso wetten?
B; Nun ein Spiel-, aber ein Spiel mit Folgen, ein Spiel am Abgrund! - Ich wette, dass es einen Gott gibt.
A; Gut, dann wette ich also, daß es keinen Gott gibt! Und was bekomme ich, wenn ich gewinne?
B: Nichts!
A: Nichts?
B: Ja, wenn du nämlich gewinnst, hast du zwar Recht; Es gibt dann keinen Gott. Aber wenn du eines Tages tot bist und du NICHT vor deinen Schöpfer kommst, ist dein Sieg genauso nichtig und wertlos wie dein Leben. Genauso wie auch mein Leben und meine Niederlage. Und spätestens beim Ende der Menscheit, der Erde und des Universums wird deutlich: unser Leben wäre sinnlos und nichtig, wenn es da keinen Gott gibt.
A: Und wenn du gewinnst?
B: Nun, dann habe ich doppelten Gewinn: Ich habe Recht behalten: es gibt einen Gott! Damit gibt es zugleich Glück und Zukunft für den Menschen über den Tod hinaus in Ewigkeit - auch für mich. Für dich aber auch. Du kannst also mit mir gewinnen.
A: Soweit nachvollziehbar, aus deiner Sicht. Aber wir sind immer noch nicht weitergekommen. Ob es Gott wirklich gibt, ist genauso ungewiss wie vorher.
B: Ja und nein. Es ist doch immerhin klar geworden, dass du dich entscheiden musst und dass die Entscheidung Folgen hat.
A; Und du meinst, deshalb schon sollte ich mich für den Glauben an Gott entscheiden?
B: Ja sicher. Bedenke doch: Du musst zwischen zwei Antworten wählen, die sich ausschließen. Es ist Dir nicht klar, welche richtig ist, aber Du weißt: Eine Antwort hat positive Konsequenzen, die andere aber nur negative. Wie kannst du da noch zögern?
A: Aber wenn ich mich dabei irre?
B: Dann hast du nichts verloren. Du hast an eine Illusion geglaubt, gewiss. Aber im anderen Fall hättest du das Nichts gewählt, das kann dich auch nicht glücklich machen.
A: Du meinst also, ich muss eigentlich an Gott glauben.
B; Nein, du musst nicht. Aber es ist deine einzige Chance, zu gewinnen.

frei nach Blaise Pascal

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