Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben...
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Donnerstag, 15. März 2007

Dialog: Die Wette

A: Ob es Gott gibt oder nicht, kann man nicht sicher entscheiden. Stimmst du dem zu?
B: Nun ja, ich kann diese Angelegenheit nicht nach eigenem Belieben klären.
A: Also müssen wir die Frage auf sich beruhen lassen.
B: Nein, dazu ist sie mir - wie auch den meisten Menschen - zu wichtig, denn ich glaube an Gott.
A: Aber wie kannst du an etwas glauben, was du nicht beweisen kannst? Ich glauben nämlich, dass es keinen Gott gibt.
B: Aber wie kannst du das glauben, wenn du es auch nicht beweisen kannst?
A: Womit wir nicht weiter kommen. Sackgasse - die Beweislast liegt ja wohl ganz klar bei dir. Nicht-Existenz ist ungleich schwerer zu beweisen als Existenz. Aber das war ja schon alles, was du zum Thema 'Beweis' beizutragen hast. Ich habe ja gleich gesagt, dass man die Frage nicht entscheiden kann.
B: Das Problem sehe ich ein. Deshalb schlage ich dir ein anderes Verfahren vor. Wir wollen wetten.
A: Wieso wetten?
B; Nun ein Spiel-, aber ein Spiel mit Folgen, ein Spiel am Abgrund! - Ich wette, dass es einen Gott gibt.
A; Gut, dann wette ich also, daß es keinen Gott gibt! Und was bekomme ich, wenn ich gewinne?
B: Nichts!
A: Nichts?
B: Ja, wenn du nämlich gewinnst, hast du zwar Recht; Es gibt dann keinen Gott. Aber wenn du eines Tages tot bist und du NICHT vor deinen Schöpfer kommst, ist dein Sieg genauso nichtig und wertlos wie dein Leben. Genauso wie auch mein Leben und meine Niederlage. Und spätestens beim Ende der Menscheit, der Erde und des Universums wird deutlich: unser Leben wäre sinnlos und nichtig, wenn es da keinen Gott gibt.
A: Und wenn du gewinnst?
B: Nun, dann habe ich doppelten Gewinn: Ich habe Recht behalten: es gibt einen Gott! Damit gibt es zugleich Glück und Zukunft für den Menschen über den Tod hinaus in Ewigkeit - auch für mich. Für dich aber auch. Du kannst also mit mir gewinnen.
A: Soweit nachvollziehbar, aus deiner Sicht. Aber wir sind immer noch nicht weitergekommen. Ob es Gott wirklich gibt, ist genauso ungewiss wie vorher.
B: Ja und nein. Es ist doch immerhin klar geworden, dass du dich entscheiden musst und dass die Entscheidung Folgen hat.
A; Und du meinst, deshalb schon sollte ich mich für den Glauben an Gott entscheiden?
B: Ja sicher. Bedenke doch: Du musst zwischen zwei Antworten wählen, die sich ausschließen. Es ist Dir nicht klar, welche richtig ist, aber Du weißt: Eine Antwort hat positive Konsequenzen, die andere aber nur negative. Wie kannst du da noch zögern?
A: Aber wenn ich mich dabei irre?
B: Dann hast du nichts verloren. Du hast an eine Illusion geglaubt, gewiss. Aber im anderen Fall hättest du das Nichts gewählt, das kann dich auch nicht glücklich machen.
A: Du meinst also, ich muss eigentlich an Gott glauben.
B; Nein, du musst nicht. Aber es ist deine einzige Chance, zu gewinnen.

frei nach Blaise Pascal

Montag, 14. November 2005

Gott ist gut!?

“Sofern das Böse in der Welt zu Gottes Plan gehört, ist er nicht gut, läuft es aber seinem Plan zuwider, ist er nicht allmächtig. Er kann nicht zugleich allmächtig und gut sein.” David Hume, Philosoph

Klingt logisch, oder? Das ist aber durch fehlerhafte Positionierung von Gott, Gut und Böse zu einem rhetorischen Trick degeneriert! Ja, Gott ist “gut”, aber nicht der menschlichen Moral unterworfen. Was der Mensch als Gut und Böse definiert, determiniert nicht das Wesen Gottes! Da steht Gott natürlich meilenweit darüber. Das zugrundeliegende Problem möchte ich an einem kleinen Beispiel nahe legen: Ein spielendes Kind rennt unachtsam auf die Straße. Ein Passant begreift die Situation, sieht auch den heranrollenden LKW und springt reaktionsschnell hinterher, um das Kind zu retten. Er tut, was moralisch gut ist, er ist edel, anständig, mutig, usw.! Nun begibt es sich aber, dass der LKW sowohl das Kind als auch den Passanten erfasst und tötet. Das ist dann gar nicht mehr gut sondern nur noch tragisch: so gute Intention aber desaströses Ergebnis - eine uns allen bekannte Erfahrung.
Weil wir die tatsächlichen Folgen unseres Handelns kaum abschätzen können, haben wir die Ethik. Sie basiert auf einem kultureller Erfahrung und ist in ihrer Effizienz etwa so zuverlässig wie die Bauernregeln beim Wetter. Daher bleibt das wahre Gute für uns immer noch schwierig zu verwirklichen: Schaden abzuwenden und/oder Gedeihen zu erreichen für mich/jemanden/einige/viele/alle.
Je intensiver der Effekt und je mehr betroffen sind, desto besser ist das Gute. Dafür sind zwar auch gewisse Opfer und Verluste akzeptabel. Doch letztlich muß sich dies alles in einem kaum berechenbaren Geflecht aus zahlreichen Faktoren und deren Ursachen und Wirkungen realisieren.
Vor diesem Problem steht Gott nicht. Er als Schöpfer weiß genau, wie “es funktioniert”, was geschehen muß, damit die Sache (im Falle Gottes ist das “Alles“) zu einem gedeihlichen Ergebnis kommt. Er respektiert unsere Freiheit, doch Seine überlegene Weisheit ist in der Lage, trotz unseres Unfugs alles zur finalen Erfüllung Seiner Absicht zu führen. Für unsere Vernunft ist die Kreuzigung des Messias ein entsetzlicher, unverzeihlicher Skandal. Doch die historischen Konsequenzen, die sich daraus ereigneten, zeigen, dass Gottes Perspektive überlegen und auf unbegreifliche Weise zum Erfolg führt, während menschliche Vernunft oft nur erbärmlich scheitert.
Darum: erhebt die Vernunft nicht zum Maß aller Dinge. Sie ist nur ein kleines Werkzeug, das hier und da nützlich ist. Sie kann dich nicht erlösen, nicht glücklich machen und dir kein erfülltes Leben bescheren. Aufgrund von Vernunft hast du nicht automatisch mehr Erfolg als andere. Sie macht dich eher grüblerisch, warum die Dinge doch nicht so laufen, wie du dir das ausgerechnet hast. Zum absoluten Herrn erhoben, erscheint die Vernunft wie ein Schwächling, Versager und Idiot. Es ist nicht angemessen, dass sie dein Leben oder die Gesellschaft lenkt und bestimmt.

Dienstag, 18. März 2003

Im Kern des Ganzen: Mein quantenmechanischer Jesus


Die Quantenmechanik
Das Gedankengebäude der Quantenmechanik stellt die derzeit grundlegendste Theorie von der Beschaffenheit des Universums dar. Ist dieses in seiner experimentellen Erforschung auch noch weitgehend auf die Welt des Allerkleinsten (Photonen, Elektronen, Atome) beschränkt, so ist der Einfluß auf unser Leben sowie die möglichen Auswirkungen auf unser Weltbild und zukünftige Technologien von unabsehbarer Tragweite. Einer der konsequentesten Vordenker auf diesem Gebiet ist der britische Physiker David Deutsch [„Die Physik der Welterkenntnis“, Birkhäuser Verlag 1996, ISBN: 978-3764353858]. Wenn dieses sich unserer Vorstellungskraft entziehende und unserer Intuition widersprechende Weltbild als der Wahrheit wesentlich besser entsprechend und allgemeingültig erweisen sollte, stünde die augenscheinliche Entfremdung von Glaube und Wissenschaft womöglich vor einer entscheidenden Wende.
Das quantenmechanische Weltbild auf das Leben eines Menschen anzupassen, ist schwierig und führt zu einem irriterenden, teilweise erschreckenden Resultat. Nachdem ich jedoch Gott erkannt hatte, versuchte ich im Rahmen eines Gedankenspiels einen quantenmechanisches Konzept von Gott zu entwerfen. Das funktionierte sehr gut.
So hatte ich einen sehr plausiblen quantenmechanischen Gott konzipiert aber dem gegenüber einen sehr eigenartigen quantenmechanischen Menschen erhalten.
Die Lösung dieses Problems liegt in einem entsprechenden Leib Christi, quasi als Verbindung zwischen Gott und Mensch. Dies wurde mir in zwei Offenbarungen zuteil. Vor allem bei der ersten Offenbarung war ich deutlich spürbar im Heiligen Geist, sodaß sich die Frage stellt, ob mein Konzept tatsächlich nur ein letztlich nichtiges Gedankenspiel ist oder nicht doch der Warheit näher kommt. Dies alles geschah in der Fastenzeit vor meiner Taufe als ich schließlich über diese quantenmechanische Lösung meinen Jesus Christus fand. Somit war Jesus für mich wirklich zum Eckstein und mein Glaube wirklich solide geworden. Nun stolpere ich nicht mehr über seine Worte. So konnte ich der Taufe reinen Gewissens entgegensehen. Es wäre mir doch unangenehm gewesen, mir eingestehen zu müssen: „Ich glaube ja, aber so richtig verstanden habe ich Jesus noch nicht.“ Ich spreche auch ausdrücklich von „Meinem Jesus“, den dieser offenbarte sich unerwarteterweise in meinen wissenschaftlich motivierten Gedankenspielen über die quantenmechanische Natur Gottes, der Welt und den Menschen. Daher ist es offensichtlich, daß dieser Jesus meiner ist, meine ganz persönliche Perspektive, die von anderen nicht unbedingt auf Anhieb nachvollziehbar ist. Auch wenn dies alles nicht von Jedermann nachvollziehbar ist, sollte es doch zumindest als Inspiration taugen.

Der quantenmechanische Gott
In welchem Verhältnis steht Gott zum Universum? Wir wissen, daß Gott allgegenwärtig, allwissend und allmächtig ist. Daraus ergibt sich, daß Gott ein integraler Bestandteil des Weltalls sein muß. Denn man kann nicht allmächtig auf der Erde sein, ohne auch die Sonne zu beherrschen. Die Sonne befindet sich wiederum in Abhängigkeit von den Sternen der Umgebung, diese wiederum sind Teile unserer Galaxie, usw. Weit über die Bibel hinausgedacht könnte man vermuten, daß Gott womöglich das Universum ist, das heißt, Die Materie des Weltalls wäre gleich seinem Körper, und das Bewußtsein das darin wohnt, nennen wir Gott. Jedoch, der Vergleich hinkt, denn Gott ist ewig. Gott war schon von Anfang an vollkommen, während das Weltall sich erst aus dem Urknall entfaltet hat. Treffender ist vielleicht der Vergleich mit einem Samenkorn. Zuerst war Gott nur ein „Punkt“(?), ein Konzentrat mit einem vollendeten Schöpfungs-Plan. Mit dem sogenannten Urknall hat sich Gott gewissermaßen mit dem Entfalten des Universums „selbst verwirklicht“ (unbeholfene Formulierung, muß mir was besseres einfallen lassen).
Wie verhält es sich nun mit diesem Gott und dem quantenmechanischen Multiversum? Wie gesagt, Gott ist ewig. Das heißt, Gott ist so wie er war und immer sein wird. Gott ist eine Konstante in allen Zuständen des Universums, auch der parallelen Zustände des quantenmechanischen Multiversums. Dies löst auf angenehme Weise das Dilemma zwischen Gottes Vorsehung und menschlicher Entscheidungsfreiheit. Eigentlich schwer zu glauben: Egal wie spontan und drastisch ich mich entscheide, Gott weiß alles, was passieren wird. Tatsächlich funktioniert die Welt noch viel spontaner und drastischer als wir es je könnten. Dem ewigen Gott, als Konstante in allen parallelen Zuständen des Multiversums, sind all diese Zustände gegenwärtig, unabhängig von Zeit oder Parallelität. Gott kennt alle möglichen Wege, die ein Mensch gehen könnte. All diese Alternativen sind Gott nicht nur bekannt, sie existieren sogar tatsächlich! Also gibt es keine „Wahrscheinlichkeit“. Alles was möglich ist, ist auch verwirklicht!

Das quantenmechanische Menschenleben
So plausibel sich die „Viele-Welten-Theorie“mit Gott vereinbaren läßt, so schwierig wird es mit ihrer Übertragung auf den Menschen. Es ist eine sehr bizarre Vorstellung, daß wir uns pausenlos in zahllose parallele Zustände aufspalten und die Zahl paralleler Kopien unseres Selbst unaufhörlich exponentiell wächst. Wir durchleben demnach zahllose Schicksale deren Zahl ständig wächst. Wenn wir einen Unfall überleben, bei dem die ‚Wahrscheinlichkeit‘ umzukommen 50% war, so sind doch die Hälfte unserer betroffenen Kopien verstorben. Wenn wir durch einen „unwahrscheinlichen, dummen Zufall“ eine Riesenchance verpasst haben, so hat eine große Zahl von betroffenen Kopien die Möglichkeit vielleicht doch genutzt? Angesichts dieser verwirrenden Situation scheint es unmöglich, diesen quantenmechanischen Aspekt planend in unsere Lebensführung einzubeziehen. Während die Praxis der „Viele-Welten-Theorie“ also unabsehbar ist, wird die Theorie In Verbindung mit religiösen Vorstellungen jedoch sehr interessant. Wenn wir tatsächlich als Individuum in zahllosen parallelen Zuständen und verschiedensten Schicksalen existieren, kennen wir uns selbst und andere gar nicht wirklich. Wir können andere und uns selbst gar nicht wirklich beurteilen, da wir ja nur einen einzelnen Zustand, winzigen Aspekt dieser Existenz wahrnehmen. Jegliche Lebensplanung erscheint daher äußerst fragwürdig und sollte besser ständige Rücksprache mit unserem Schöpfer einbeziehen. So kann selbst ein geplant frommes Leben basierend auf den göttlichen Geboten leicht zu einem unerwünschten Ergebnis führen. Unsere Lebenssituation ist so unüberschaubar, daß kein Gesetzbuch unser Leitfaden sein kann. Wir sind auf eine persönliche Beziehung und Kommunikation mit Gott angewiesen.
Unser Leben breitet sich von Geburt an einer Zeitachse entlang aus wie ein Baum, der immer kompexere Verästelungen hervorbringt. Nur Gott sieht das alles und daher können wir selbst wirklich nicht richten. Auch das Kindstod-Dilemma löst sich in nichts auf. Was geschieht im jüngsten Gericht mit einem Menschen, der als Kleinkind gestorben ist? Er hatte nie die Möglichkeit, Gott zu erkennen und sich Jesus Christus zuzuwenden. Und tatsächlich, die Bibel erwähnt diese Problematik auch überhaupt nicht. Eine klassische Interpretation ist, daß diese Kinder der Gnade Gottes unterliegen. Diese Idee ist aber problematisch, da sie leicht zum Schluß führt, daß es für einen Menschen dann wohl besser ist, schon als Kind zu sterben! Wenn wir uns aber den „Lebensbaum“ einer menschlichen Existenz im Multiversum betrachten, sind die erlebten Kindstode nur ein paar kahle Äste nahe der Wurzel, die kaum Blätter tragen und keine Frucht bringen. Viele Kopien haben aber überlebt und dem Bild entsprechend hohe, fruchttragende Äste gebildet wie jeder andere„Lebensbaum“ einer weiteren menschlichen Existenz. So kann auch dieser Mensch wie jeder andere gerichtet werden.
Das Menschenleben im Multiversum ist daher genauso unfaßbar, teilweise erschreckend und dann aber auch wieder sehr tröstlich wie die Existenz Gottes selbst!

Der Leib Christi und Gleichnisse Jesu im quantenmechanischen Kontext
Um aus dem plausiblen Gott des Multiversums und dem etwas schwerverdaulichen quantenmechanischen Menschenleben im Multiversum ein stimmiges Ganzes zu machen, benötigen wir eine Verbindung. Das Verhältnis zwischen Gott und Mensch muß zuerst definiert werden. Gott hat den Menschen erschaffen. Dies tat er aus sich heraus ohne fremden Einfluß oder Vorlage. Daraus folgt, daß etwas menschliches in Gott sein muß. Es ist so ewig wie Gott selbst und letztlich der Ursprung der Menschheit. Dieses menschliche in Gott soll hier als Leib Christi bezeichnet werden.
Wenn Gott uns eine neue Existenz für das ewige Leben gibt, wird sie aus dem Ewigen geschaffen, das wir bei Gott haben. Dies ist zum Einen unser Anteil am Heiligen Geist, also Bitten, Dank, Lobpreis und andere Gespräche mit Gott, sowie heilige Gedanken, Fantasien etc. Zum Anderen sind es unsere heiligen Taten, wenn wir Gottes Willen tun. Dies ist unser wirklich lebendiger Anteil am ewigen Leben. Nur wenn ausreichend lebendiger Anteil vorhanden ist, kann daraus ein neues, lebendiges Individuum entstehen. Da aber unser Lebensweg in unglaublich viele verschiedene Zweige aufgespalten ist, kann unser Leben viel mehr Frucht bringen, als den einzelnen Zweig, den wir sehen. So kann der neue Mensch tatsächlich viel größer und umfangreicher sein, als der einzelne Zweig es vermuten läßt. Der neue Mensch ist daher nicht nur ein „heiliger Bruchteil“ des alten.
... denn ihre Werke begleiten sie (Offb. 14,13). Wie und warum sollten unsere Werke uns den sonst begleiten? Diese tun wir ja um den Nöten und Anforderungen unseres Erdendaseins zu genügen, und im Himmel sind wir mit diesem Thema ja durch. Unsere Werke begleiten uns, weil wir aus ihnen neu erschaffen werden!
Wenn es nicht ausreicht, fällt unser Anteil den anderen zu, vor allem jenen, die sowieso schon viel haben. Dieser Zusamenhang offenbarte sich mir während des Gebets in der Kirche und ist angedeutet in folgendem Jesus-Zitat: Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. (Matt 13,12)

Samstag, 15. März 2003

Der Mensch als Ebenbild Gottes

Das Gott eine physische menschliche Gestalt haben könnte ist nicht nachvollziehbar. Schließlich hat Gott völlige Macht über alle Materie und kann daher jede Gestalt in beliebiger Form und Anzahl sein wie er will. Tatsächlich liegt die wahre Schönheit der Schöpfung des menschlichen Körpers nicht in seiner dreidimensionalen Gestalt. Vielmehr offenbart sich das Wunder der göttlichen Schöpfung Mensch in der vierdimensionalen Betrachtungsweise: Die Ontogenese, das Entfalten des menschlichen Organismus aus einer einzigen, winzigen Eizelle. Darin ähneln wir anderen vielzelligen Lebewesen und der Biosphäre der Erde als Ganzes, jedoch keinem unbelebten Objekt im Universum. Und natürlich dem Universum insgesamt, das sich aus dem Urknall heraus zu einer fantastischen Komplexität entfaltet hat, so wie ein Erdenwesen aus einem Samen zu einem komplexen Organismus auswächst. Wohnt der ewige Gott in diesem Universum so wie unsere unsterbliche Seele in unserem Körper wohnt? Sind wir etwa in diesem Sinne Ebenbilder Gottes?

Donnerstag, 15. August 2002

Warum kriechen die Krokodile noch immer?

Wie konnte es – aus biologischer Sicht – zur Erkenntnis von Gut und Böse kommen? Die naheliegendste Ursache ist die ständige Höherentwicklung des Primatengehirns, die schließlich im denkenden Menschen gipfelte. Der Auslöser für diese enorme Evolution des Primatengehirns war die ursprüngliche Lebensweise in den Bäumen, die eine dreidimensionale Wahrnehmung und eine entsprechend leistungsfähige Datenverarbeitung erfordert. Diese anfängliche Lebensweise in den Bäumen reicht wiederum bis in das Zeitalter der Dinosaurier zurück. Es war wohl die Bedrohung durch die riesigen Reptilien, die die Primatenvorfahren auf die Bäume trieb. Gleichzeitig lieferten die Dinosaurier mit ihren Eiern jedoch auch hochwertige Nahrung, die die Höherentwicklung des Gehirns begünstigte. Doch der HERR warf die Reptilien für immer nieder. Die einzigen überlebenden Großreptilien, die Krokodile, blieben bis heute die mächtigsten Raubtiere, doch sie machten keine Anstalten mehr, die Welt zu erobern. Das sah vor 250 Millionen Jahren ganz anders aus: Damals konkurrierten die Krokodile mit den Säuger-ähnlichen Reptilien um die Weltherrschaft. Ihre Stärke war der undurchdringliche Schuppenpanzer, und sie entwickelten Flossen-tragende Wasserarten, schlanke, langbeinige Landarten und sogar zweibeinige Formen. Die Krokodile hatten nach dem Aussterben der Dinosaurier alle Chancen, doch hat der HERR den Reptilien geboten, ein für allemal auf dem Boden zu kriechen?

Montag, 15. Juli 2002

Die Erbsünde (genetisch definiert)

Das Buch Genesis beschreibt, wie das Fehlverhalten der ersten Menschen ihren Tod zufolge hatte. Weil Adam und Eva die einfachen Regeln Gottes im Paradies verletzt hatten, wurden sie aus dem Paradies vertrieben und dem Tod ausgeliefert. Die Erbsünde wird auch, wie der Name schon sagt, von Generation zu Generation vererbt. Ist diese Geschichte nun wörtlich zu nehmen oder ist sie vielmehr eine Fabel, die die Geschichte der Menschheit als Allegorie erzählt? Aus genetischer Perspektive betrachtet ergibt sich durchaus eine treffende Entsprechung zur Genesis, was auf eine Fabel über die Entfremdung von Mensch und Natur schließen läßt. Der Mensch, als Produkt der Natur, muß irgendwann in grauer Vorzeit in Einklang mit seiner Umgebung gelebt haben, während er heute doch eher der Natur mehr und mehr entfremdet oder gar ein Feind zu sein scheint. Einst lebte der Mensch nach den Gesetzen der Natur, d.h. „nach der Ordnung im Paradies“. Genetisch bedeutet diese Ordnung die natürliche Auslese, den Fortpflanzungserfolg des Überlegenen, die Ausnutzung des Schwächeren und Unterordnung unter den Stärkeren. Der Mensch brach mit dieser Ordnung durch das Gute und das Böse. Die Erkenntnis des Guten brachte Menschen dazu, den Schwächeren nicht auszubeuten, sondern auch die nicht blutsverwandten Kranken und Verletzten zu versorgen und zu heilen, fremde Waisen aufzunehmen und anderen in Not unter Aufopferung eigener Resourcen zu helfen. Die Erkenntnis des Bösen verleitete Menschen dazu, sich nicht mehr widerstandslos dem Stärkeren unterzuordnen. Das Tier kennt gewisse Kampfrituale, zumeist zu bestimmten Zeiten, in denen die Zuteilung von Revieren und Fortpflanzungspartnern geregelt wird. Das unterlegene Tier anerkennt seine Niederlage, zieht sich zurück und wird möglicherweise nächste Saison den Sieger erneut herausfordern. Der Sieger respektiert die Demutsgeste des Besiegten und setzt nicht weiter nach (innerartliche Tötungshemmung). Der Mensch hat mit diesen Regeln gebrochen, indem sich der Besiegte Mensch nur mit Neid und Hinterlist unterordnet, um den Überlegenen bei Gelegenheit zu hintergehen oder sogar hinterrücks zu ermorden. Andersherum ist nicht garantiert, daß der Sieger vom Unterlegenen abläßt. Der Besiegte ist durchaus in Gefahr, ohne jede Notwendigkeit weiter gedemütigt und letztlich ermordet zu werden. Weiterhin ist der Erfolg eines menschlichen Individuums heutzutage von seinem Fortpflanzungserfolg weitgehend abgekoppelt. Durch diese Verhaltensweisen, im Guten wie im Bösen, wird die natürliche Selektion untergraben und die Qualität des menschlichen Genpools gefährdet. Das durchschnittliche Hirnvolumen ist in den letzten hundert Jahren um 100 ccm gesunken. Die Fortschritte der Medizin und die in einigen Teilen der Welt stark verbesserte Ernährungslage mögen die Degeneration teilweise überdecken, doch die Widerstandskraft des Immunsystems läßt nach, die Qualität der Gewebe, wie z.B. der Zähne (Karies), sinkt beständig und Gendefekte akkumulieren in den Populationen. Dieser Prozess führt in letzter Konsequenz zum Untergang der Menschheit. In katastrophalen Epidemien wird offenbar werden, daß nicht nur der Mensch zum Feind der Natur geworden ist, sondern daß diese auch zurückschlägt. Die Feindseligkeit unserer Umwelt wird immer stärker, während der menschliche Körper immer schwächer wird. Wäre der Mensch „wild“ geblieben, hätte er als hochintelligentes und äußerst anpassungsfähiges Tier die Erde auf vielleicht hunderte von Millionen Jahren beherrschen können, ähnlich wie die Haie das Meer. Doch durch die Erbsünde und die sich daraus ergebende genetische Degeneration sind wir zum Tode verurteilt. Daher: Gelobt sei der, der am dritten Tag auferstanden ist und uns so von der tödlichen Konsequenz der Erbsünde befreit hat. Die Gute Nachricht von der neuen Schöpfung, der Auferstehung der Toten, weist uns einen Ausweg aus unserem unvermeidlichen Ende.

Montag, 15. Mai 2000

Mein neues Leben

Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott,
und in allem war es Gott gleich.
Von Anfang an war es bei Gott.
Alles wurde durch das Wort geschaffen;
und ohne das Wort ist nichts entstanden.

In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht für die Menschen.
Das Licht strahlt in der Dunkelheit,
aber die Dunkelheit hat sich ihm verschlossen. (Jh 1, 1-5)

Ein Geretteter versteht diese ersten Worte des Johannes-Evangeliums nur zu gut.

Ich aber war wüst und wirr, und Finsternis lag über mir. In den Jahren zuvor dachte ich als eine Art konsequenter Cyberpunk. Die genetische Degeneration der Menschheit durch einen Mangel an natürlicher Selektion sowie die ständig wachsende Diskrepanz zwischen kultureller und biologischer Evolution ließen mich erkennen, daß die Existenz der Spezies Mensch nur von begrenzter Dauer sein kann. Was könnte der Ausweg sein? Ich entwickelte ein Szenario der Verschmelzung von Mensch und Maschine, die schließlich in der völligen Befreiung vom biologischen Körper münden würde. Dies würde einerseits das Ende des fleischlichen Menschen und andererseits die Geburt eines elektronischen Wesens mit allein durch Technologie begrenzten Evolutionspotentials bedeuten (eine interessante Parallele zum Jüngsten Gericht und zum Heilsversprechen Christi: „Ihr werdet sein wie die Engel im Himmel“ – Mt 22,30). Waren diese Gedanken der erste Wurzeltrieb des Samenkorns? Ich machte mir auch viele Gedanken über die Natur des Universums und eignete mir Wissen auf dem Gebiet der Quantenmechanik, der z.Zt. grundlegendsten Theorie vom Universum, an. Das ‚Unvorstellbare‘ zu denken versuchen wurde ein Hobby. Auf der anderen Seite wurde ich mehr und mehr fatalistisch. Ich mußte lernen, daß Kampf und Einsatz mir nicht viel einbringen. Meine erkämpften Siege stellten sich schnell als Irrweg oder als wertlos heraus, die Niederlagen als nicht so schlimm. Fortschritt kam für mich immer wie ‚aus dem Nichts‘, ein kleiner Wink des Schicksals wo ich nur den kleinen Finger krumm machen mußte und alles ging wie von selbst; mit meist viel besserem Ausgang als ich mir vorher ausgemalt hatte. Daher war ich eher fatalistischen Lebensweisheiten zugeneigt wie Murphy’s Gesetz und „Alles kommt anders als man denkt!“.
In dieser etwas hilflosen Ergebenheit hatte ich zunächst meinen Frieden. Ich lernte, viel mehr meinem Gefühl als meinem Verstand zu folgen. Schließlich galt es, den Wink des Schicksals zu erkennen. Der Bruch kam im Jahr 1998. Dem hoffnungsvollen Beginn folgte ein Gang der Dinge, wo alles exakt so geschah, wie ich es vermeiden wollte. Hoffnung, Liebe und ein erfülltes Leben erschienen mir mehr und mehr unerreichbar. Nach einem qualvollen Jahr des Niedergangs zog ich wieder bei meinen Eltern ein. Im Herz und im Kopf fühlte ich mich dermaßen tot und leer, daß ich dachte: „Wozu etwas suchen, was ich nie erreichen kann? Diese Welt ist mir fremd, ebenso die Menschen darin. Ich bin anders, ich gehöre nicht zu ihnen. Meine Heimat ist die Einsamkeit, meine Gedanken sind Leere und die Dunkelheit ist der rechte Platz für meine Gefühle. Ich war schon immer ein Einzelgänger, und das zurecht. Ich war es nicht nur aus freiem Willen, die Anderen ließen mir auch keine andere Wahl.“ Je weniger ich nachdachte, desto weniger verzweifelt war ich, je weniger ich fühlte, desto ruhiger war ich. Doch wie ist das, wenn ein Mensch, der taub und blind ist, sich in einen dunklen, stillen Raum begibt und dann plötzlich in einem hellen Licht steht und von einer mächtigen Stimme gerufen wird? Spürt er wirklich nichts oder merkt er doch, daß plötzlich irgendwas da ist? Die erschöpfte Agonie meiner Seele, die Abschottung nach außen und das Versinken in mich selbst hatte vielleicht auch meine inneren Sinne geschärft, so daß ich etwas wahrnehmen konnte, was womöglich schon immer da war. Wie dem auch sei, seit etwa dem Jahr 2000 spürte ich in mir eine unerklärliche wachsende Unruhe. Mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Schlafstörungen, generelles Desinteresse, Rückenschmerzen und Verdauungsstörungen machten mir Arbeit und Freizeit schwer. Es fühlte sich an wie schlechtes Gewissen, jedoch ohne Erinnerung an eine Tat. Man sagt ja, das dieses Gewissen Gott sei, der sich da meldet. Mein Vergehen von dem ich nichts ahnte war dann wohl das Leugnen Gottes. Ich hatte wirklich nicht geahnt, daß ein Toter letztlich ein Wartender ist.
Das Schlafende muß erwachen!