Hier, auf dem Wohldenberg bei Hildesheim kommen die CEler des Nordens zusammen, um sich zu entspannen. Für mich bedeutete es aber aufregende Arbeit. Am ersten Morgen, gleich bei der ersten Zusammenkunft, wurden wir in ein intensives Gebet um den Heiligen Geist geführt. Nun, er kam und drängte unter anderem mich, aufzustehen und zu verkünden, daß ich einen Workshop über die Gabe der Heilung anbieten werde. Zu meiner eigenen Überraschung hatte ich den Mut, Workshops mit kurze Lehren gefolgt von praktischer Anwendung zu halten. Ziemlich krass für jemanden, der gerade erst seit einem Monat für diese Gabe freigesetzt ist!
Aber der Weg war bereits vom Herrn bereitet, als Raum bekam ich die Kapelle zugeteilt und ich konnte die Lehre ohne Probleme halten, obwohl ich doch erst so wenig Erfahrung mit Heilung habe.Das lief auch ziemlich gut, von acht Patienten wurden zwei sofort geheilt (Ödem und Darm-Infekt) und vier spürten eine deutliche Besserung.
Bei einem Knie verschwanden die Schmerzen, kamen aber nach eifrigem Silvestertanz wieder heftig zurück. Das Phänomen der vorübergehenden “Heilung” muß ich noch mehr be(ob)achten, brauch da halt noch mehr Erfahrung. Bei einem schlecht verheilten Bruch hat sich leider nichts getan. Ich hatte aber auch nur wenig Zeit für jeden Einzelnen.
Am wunderbarsten war die Sache mit dem kleinen Jungen, der sich den Magen verdorben hatte. Der lag nach heftigem Erbrechen mit Fieber, Schmerzen und Übelkeit flach. Als ich meine Hand über seinen Bauch hielt, hatte ich eine ungewöhnlich warme Empfindung, eher wie bei einer Herdplatte. Dann hielt ich meine Hand zum Vergleich über seine Brust - das war kalt! Also legte ich meine Hände über seinen Bauch, bat den Heiligen Geist mir zu zeigen wie ich beten soll und betete in Sprachen. Dabei erschien vor meinem geistigen Auge das Bild von winzigen, herumwimmelnden roten Punkten. Also vermutete ich bakterielle Krankheitserreger und betete weiter gegen diese und für eine Befriedung des Verdauungstraktes. Nach ca. einer Mminute färbte sich das Bild in meinem Geiste grau - etwas hatte sich verändert! Wieder verglich ich mit meiner Hand Brust und Bauch und beides war nun kalt! Das sagte ich dem Jungen, er griff sich an den Bauch, knetete ein bißchen rum und bestätigte, daß die Schmerzen weg waren.
Er richtete sich auf, lächelte und fragte nach etwas zu trinken. Er klagte noch über Nackenschmerzen, doch ich legte auch hier gleich die Hand auf und nach wenigen Sekunden Gebet waren die auch weg! Darauf schlief er bis zum folgenden Vormittag und war wieder putzmunter.
So weit, so gut - aber alle, für die ich bisher beten durfte, waren in der Charismatischen Erneuerung oder zumindest mit ihr vertraut. Die wissen doch schon alle, daß Jesus auch heute in uns lebt und heilt. Wie können wir jetzt die Hemmschwelle zu den Ungläubigen und, vielleicht noch schwieriger, auch zu den anderen Katholiken überwinden? Das ist jetzt die große Frage. Damit das Reich Gottes sich nicht nur selber pflegt sondern auch wächst und sich ausbreitet! Anregungen und Ideen sind willkommen und erwünscht!
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Montag, 15. Januar 2007
Donnerstag, 15. September 2005
Wissen ist Macht, Glaube ist Übermacht!
Als “Gegeninitiative zum Weltjugendtag” hatte die Giordano-Bruno-Stiftung unter der Leitung von Michael Schmidt-Salomon zur Tagung “Leitkultur Humanismus und Aufklärung - Perspektiven säkularer Politik in Deutschland” gerufen. Schon auf dem WJT hatte ich die Inspiration gekriegt, bei dieser Veranstaltung teilzuznehmen und die “finsteren Kräfte der Gottlosigkeit” ein bißchen auszuspionieren und evtl. auch zu missionieren. Die Schriftstellen, die mir der Herr im vorbereitenden Gebet gab - Weisheit 1-5 und Psalm 55 - verhießen nicht eben Gottes Erbarmen für die Atheisten. Daher stellte ich mich auf Fürbitte, u.a. Bitte um Verwirrung des Feindes (Ps 55:10), ein. Letzteres war mir auch von anderen bestätigt worden, und kam tatsächlich kräftig zum tragen - Danke an die Fürbeter daheim.
Als ich eintraf, waren die Heerscharen der Frevler dann doch eher licht. Nur etwa 80 weitgehend verschrobene Intellektuelle bildeten das Publikum. Vorzeigbar war nur das Podium der Referenten: angenehme, verständige Persönlichkeiten aus den Leitungsfunktionen humanistischer Verbände. Ernüchternd dagegen das Publikum: eine kleinere Fraktion von abgehobenen, etwas ungepflegten, studierten Philosophen und eine größere Fraktion von wütenden linken Kirchenhassern.
Mein eindeutiger Liebling war Dr. Horst Groschopp, der Vorsitzende der mit Abstand größten humanistischen Organisation, des HVD (>10.000 Mitglieder). Der hat die supergenialen Sprüche rausgehauen (”Wissen ist Macht, Glauben ist Übermacht”) und trat als Gegenspieler des IBKA auf. Dieser “Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten” vertrat streng atheistische Positionen, die für den HVD, dem auch Freidenker-Christen angehören, nicht mitzutragen waren. Somit war der Plan Salomons, diese Tagung zur Platform der Gründung eines “Zentralrats der Konfessionslosen” zu machen, durchkreuzt. Im abschließenden öffentlichen Plenum wurde offenbar, wie sehr es hinter den Kulissen gekracht haben muß: ein lauter Streit zwischen dem IBKA-Vorsitzenden und seinen Vorstandsmitgliedern wurde öffentlich weitergeführt...
Das Publikum stand in Uneinigkeit kaum nach: Ein Philosoph ergriff das Wort und erzählte von Wasserstoff und Sauerstoff die sich zu Wasser verbinden, dann ließ ein Linker massive Kritik an der Kirche los, der Dritte war wieder ein Philosoph der auf den ersten Redner antwortete, als vierter kam ein Schwuler, der wieder Hasstiraden auf die Kirche losließ, usw., immer schön im Wechsel... - bizarr!
Eine einzelne Stimme erhob sich aus dem Publikum und mahnte, daß alternative Denkmuster vonnöten sind und nicht nur Religionskritik. Doch die Kirchenhasser wetterten lieber ausführlich gegen die Militärseelsorge, daß verbeamtete Kirchenmänner unbedingt durch ausgebildete Psychologen ersetzt werden sollten. Toll, was der Horst dazu beitrug: “Wenn’s ums Sterben geht, hilft der Psychologe auch nicht mehr viel...”
In der Diskussion wurden die Konfessionslosen generell in der Opferrrolle gesehen, da die Kirchen überproportional hohen Einfluß hätten und dabei nicht einmal mit dem Grundgesetz in Einklang stünden. Immer wieder wurde herausgestrichen, wie sehr das Grundgesetz unserer Republik dem Geist des Humanismus und der Aufklärung entspringt, während es kaum mit der Bibel vereinbar ist. Dabei hätten die evangelische, die katholische Kirche und die Konfessionslosen einen fast identischen Anteil an der deutschen Bevölkerung von jeweils knapp 32%. Grundgesetz und Recht seien eindeutig säkular aber viel zu Religions-freundlich. Die Neutralität des Staates sei nicht gewährleistet, die Kirchen seien eindeutig privilegiert. Gerechterweise müßten die Konfessionslosen doch auch eine entsprechende Interessenvertretung haben. Da dachte ich mir: Was sind denn eigentlich “Konfessionslose”, etwa alles Humanisten/Atheisten? Mein Horst brachte da eine entlarvende Statistik: 4% der Konfessionslosen sind regelmäßige Kirchgänger, 31% glauben an Gott und 19% an die Reinkarnation! Die Vielfalt in dieser Gruppe rechtfertigt kaum eine derart ideologisch geprägte Intressenvertretung und ist etwa so logisch wie eine Nichtwähler-Partei.
Hier noch ein paar Streiflichter:
- Die hassen alle den sehr bekannten Philosophen Jürgen Habermaas. Zitat Horst: “Nichts ist abstoßender als ein 68er-Linker, der im Alter anfängt, zu frömmeln!”
- In der Diskussion um Imigranten-Parallelgesellschaften, deren Auflösung vor allem auch wegen deren religiös-fundamentalistischen Tendenzen wünschenswert wäre, wurde eine pessimistische Prognose gegeben. Wahrscheinlich sei unsere Gesellschaft in 20 Jahren weniger säkular als heute.
- In der kleinsten Arbeitsgruppe muß irgend jemand ein entspanntes Verhältnis zur Religion gehabt haben. Da wurde der Kirche die Fähigkeit zur Sinnstiftung und Gemeinschaftsbildung zugestanden.
- Die Giordano-Bruno-Stiftung macht Humanismus-Veranstaltungen zusammen mit der SPD-gesteuerten Friedrich-Ebert-Stiftung.
- In Berlin haben die Humanisten offenbar einen Fuß in der Rot-Roten Koalition! Mit Erfolg konnten sie dort eine Alternative zum Religionsunterricht, den sogenannten ‘Lebenskundeunterricht’ etablieren!
- Der ‘Transhumanismus’ ist eine interessante Variante. Er unterscheidet sich vom Humanismus darin, daß er “fundamentale Änderungen des menschlichen Wesens zum Besseren nachdrücklich für möglich und wünschenswert hält, beispielsweise durch Einsatz der Technik zur Eliminierung des Alterns und einer bedeutenden Erweiterung der intellektuellen, physischen und psychischen Kapazitäten des Menschen.” Das erinnert stark an meine ‘vorchristlichen’ Vorstellungen. Ein kleiner aber feiner Seitenzweig des Humanismus, der tatsächlich etwas wie Heilsbotschaft und Erlösung offeriert.
Also kein Grund, mich für etwas besseres zu halten. Zu oft habe ich in den Gesichtern, dem Verhalten und den Gedanken dieser Leute mein altes Ich erkannt...
Insgesamt war diese Konfrontation mit atheistischem Denken für mich auch ein bedrückender Blick in das Spiegelbild meiner eigenen, atheistischen Vergangenheit, die ich am liebsten gänzlich verwerfen würde. Diese Tagung hat mir durch ihre Menschen das Herz etwas mehr auch für meine Vergangenheit geöffnet.
Offenheit für das Wort Gottes war leider überhaupt nicht zu erkennen, so hoffe ich, daß mein heimlicher Fürbitt-Dienst gute Frucht bringen wird. Als ich das auf der Rückfahrt im Zug vor Gott brachte, bat ich Ihn, mich zum Zeichen der Bestätigung zu segnen. Kurz darauf setzte sich eine junge schwangere Frau neben mich. Sie bemerkte, daß ich ein christliches Buch las, sprach mich an und gab sich selbst als gläubige Christin aus Thüringen zu erkennen. So ergab sich ein sehr nettes Gespräch, wir gaben einander Zeugnis, und dann ging es mir auch schon wieder sehr gut. Dank sei Gott!
Nach allem, was ich so gehört habe, bleibt zu schließen: Die organisierten Humanisten/Atheisten kochen personell wie finanziell auf ganz kleiner Flamme. Ihr Medien-Star Schmidt-Salomon ist wirklich der einzige, der Öffentlichkeitswirkung haben kann. Nicht sehr beeindruckend. Der Humanismus hat schon so viel zerstört und auch viel vergängliches erreicht - ein langer Weg bis zur “Leitkultur”. Zum Schluß noch ein Zitat vom Horst:
Der Humanismus ist eine Philosophie und eine Weltanschauung, die sich an den Interessen, den Werten und der Würde insbesondere des individuellen Menschen orientiert. Toleranz zwischen Menschen, Gewaltfreiheit und Gewissensfreiheit gelten darin als wichtige Prinzipien menschlichen Zusammenlebens. Der moderne Humanismus beginnt in der Aufklärung und sieht sich als einen Weg, unter anderem Fragen der Ethik unabhängig von Religionen zu betrachten. Insbesondere werden übernatürliche Erklärungen abgelehnt; man spricht vom 'säkularen Humanismus'.
(Verkürzt nach Wikipedia - http://de.wikipedia.org)
“Wissen ist Macht, Glaube ist Übermacht!”
Als ich eintraf, waren die Heerscharen der Frevler dann doch eher licht. Nur etwa 80 weitgehend verschrobene Intellektuelle bildeten das Publikum. Vorzeigbar war nur das Podium der Referenten: angenehme, verständige Persönlichkeiten aus den Leitungsfunktionen humanistischer Verbände. Ernüchternd dagegen das Publikum: eine kleinere Fraktion von abgehobenen, etwas ungepflegten, studierten Philosophen und eine größere Fraktion von wütenden linken Kirchenhassern.
Mein eindeutiger Liebling war Dr. Horst Groschopp, der Vorsitzende der mit Abstand größten humanistischen Organisation, des HVD (>10.000 Mitglieder). Der hat die supergenialen Sprüche rausgehauen (”Wissen ist Macht, Glauben ist Übermacht”) und trat als Gegenspieler des IBKA auf. Dieser “Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten” vertrat streng atheistische Positionen, die für den HVD, dem auch Freidenker-Christen angehören, nicht mitzutragen waren. Somit war der Plan Salomons, diese Tagung zur Platform der Gründung eines “Zentralrats der Konfessionslosen” zu machen, durchkreuzt. Im abschließenden öffentlichen Plenum wurde offenbar, wie sehr es hinter den Kulissen gekracht haben muß: ein lauter Streit zwischen dem IBKA-Vorsitzenden und seinen Vorstandsmitgliedern wurde öffentlich weitergeführt...
Das Publikum stand in Uneinigkeit kaum nach: Ein Philosoph ergriff das Wort und erzählte von Wasserstoff und Sauerstoff die sich zu Wasser verbinden, dann ließ ein Linker massive Kritik an der Kirche los, der Dritte war wieder ein Philosoph der auf den ersten Redner antwortete, als vierter kam ein Schwuler, der wieder Hasstiraden auf die Kirche losließ, usw., immer schön im Wechsel... - bizarr!
Eine einzelne Stimme erhob sich aus dem Publikum und mahnte, daß alternative Denkmuster vonnöten sind und nicht nur Religionskritik. Doch die Kirchenhasser wetterten lieber ausführlich gegen die Militärseelsorge, daß verbeamtete Kirchenmänner unbedingt durch ausgebildete Psychologen ersetzt werden sollten. Toll, was der Horst dazu beitrug: “Wenn’s ums Sterben geht, hilft der Psychologe auch nicht mehr viel...”
In der Diskussion wurden die Konfessionslosen generell in der Opferrrolle gesehen, da die Kirchen überproportional hohen Einfluß hätten und dabei nicht einmal mit dem Grundgesetz in Einklang stünden. Immer wieder wurde herausgestrichen, wie sehr das Grundgesetz unserer Republik dem Geist des Humanismus und der Aufklärung entspringt, während es kaum mit der Bibel vereinbar ist. Dabei hätten die evangelische, die katholische Kirche und die Konfessionslosen einen fast identischen Anteil an der deutschen Bevölkerung von jeweils knapp 32%. Grundgesetz und Recht seien eindeutig säkular aber viel zu Religions-freundlich. Die Neutralität des Staates sei nicht gewährleistet, die Kirchen seien eindeutig privilegiert. Gerechterweise müßten die Konfessionslosen doch auch eine entsprechende Interessenvertretung haben. Da dachte ich mir: Was sind denn eigentlich “Konfessionslose”, etwa alles Humanisten/Atheisten? Mein Horst brachte da eine entlarvende Statistik: 4% der Konfessionslosen sind regelmäßige Kirchgänger, 31% glauben an Gott und 19% an die Reinkarnation! Die Vielfalt in dieser Gruppe rechtfertigt kaum eine derart ideologisch geprägte Intressenvertretung und ist etwa so logisch wie eine Nichtwähler-Partei.
Hier noch ein paar Streiflichter:
- Die hassen alle den sehr bekannten Philosophen Jürgen Habermaas. Zitat Horst: “Nichts ist abstoßender als ein 68er-Linker, der im Alter anfängt, zu frömmeln!”
- In der Diskussion um Imigranten-Parallelgesellschaften, deren Auflösung vor allem auch wegen deren religiös-fundamentalistischen Tendenzen wünschenswert wäre, wurde eine pessimistische Prognose gegeben. Wahrscheinlich sei unsere Gesellschaft in 20 Jahren weniger säkular als heute.
- In der kleinsten Arbeitsgruppe muß irgend jemand ein entspanntes Verhältnis zur Religion gehabt haben. Da wurde der Kirche die Fähigkeit zur Sinnstiftung und Gemeinschaftsbildung zugestanden.
- Die Giordano-Bruno-Stiftung macht Humanismus-Veranstaltungen zusammen mit der SPD-gesteuerten Friedrich-Ebert-Stiftung.
- In Berlin haben die Humanisten offenbar einen Fuß in der Rot-Roten Koalition! Mit Erfolg konnten sie dort eine Alternative zum Religionsunterricht, den sogenannten ‘Lebenskundeunterricht’ etablieren!
- Der ‘Transhumanismus’ ist eine interessante Variante. Er unterscheidet sich vom Humanismus darin, daß er “fundamentale Änderungen des menschlichen Wesens zum Besseren nachdrücklich für möglich und wünschenswert hält, beispielsweise durch Einsatz der Technik zur Eliminierung des Alterns und einer bedeutenden Erweiterung der intellektuellen, physischen und psychischen Kapazitäten des Menschen.” Das erinnert stark an meine ‘vorchristlichen’ Vorstellungen. Ein kleiner aber feiner Seitenzweig des Humanismus, der tatsächlich etwas wie Heilsbotschaft und Erlösung offeriert.
Also kein Grund, mich für etwas besseres zu halten. Zu oft habe ich in den Gesichtern, dem Verhalten und den Gedanken dieser Leute mein altes Ich erkannt...
Insgesamt war diese Konfrontation mit atheistischem Denken für mich auch ein bedrückender Blick in das Spiegelbild meiner eigenen, atheistischen Vergangenheit, die ich am liebsten gänzlich verwerfen würde. Diese Tagung hat mir durch ihre Menschen das Herz etwas mehr auch für meine Vergangenheit geöffnet.
Offenheit für das Wort Gottes war leider überhaupt nicht zu erkennen, so hoffe ich, daß mein heimlicher Fürbitt-Dienst gute Frucht bringen wird. Als ich das auf der Rückfahrt im Zug vor Gott brachte, bat ich Ihn, mich zum Zeichen der Bestätigung zu segnen. Kurz darauf setzte sich eine junge schwangere Frau neben mich. Sie bemerkte, daß ich ein christliches Buch las, sprach mich an und gab sich selbst als gläubige Christin aus Thüringen zu erkennen. So ergab sich ein sehr nettes Gespräch, wir gaben einander Zeugnis, und dann ging es mir auch schon wieder sehr gut. Dank sei Gott!
Nach allem, was ich so gehört habe, bleibt zu schließen: Die organisierten Humanisten/Atheisten kochen personell wie finanziell auf ganz kleiner Flamme. Ihr Medien-Star Schmidt-Salomon ist wirklich der einzige, der Öffentlichkeitswirkung haben kann. Nicht sehr beeindruckend. Der Humanismus hat schon so viel zerstört und auch viel vergängliches erreicht - ein langer Weg bis zur “Leitkultur”. Zum Schluß noch ein Zitat vom Horst:
”Wer für alles offen ist, der ist nicht ganz dicht!”
Der Humanismus ist eine Philosophie und eine Weltanschauung, die sich an den Interessen, den Werten und der Würde insbesondere des individuellen Menschen orientiert. Toleranz zwischen Menschen, Gewaltfreiheit und Gewissensfreiheit gelten darin als wichtige Prinzipien menschlichen Zusammenlebens. Der moderne Humanismus beginnt in der Aufklärung und sieht sich als einen Weg, unter anderem Fragen der Ethik unabhängig von Religionen zu betrachten. Insbesondere werden übernatürliche Erklärungen abgelehnt; man spricht vom 'säkularen Humanismus'.
(Verkürzt nach Wikipedia - http://de.wikipedia.org)
Montag, 15. August 2005
Himmelskreuz
Diese bizarre Wolke, die aussieht wie ein Kreuz wurde Ende Juli auf unserem Weg nach Schmiedeberg gesichtet! Leider hatte ich meine Kamera nicht sofort bereit, so daß ich die Wolke nur noch im Vergehen erwischt habe. Original war das ein Wolkenberg, auf dem schön senkrecht und gerade ein Kreuz stand!
Sonntag, 15. Juni 2003
Einheit in Vielfalt unter vielen Heiden in Einfalt
Bericht vom Ökumenischen Kirchentag in Berlin, 28.5.-1.6.2003: Mein Berlin – Loveparade, Schwulenhauptstadt Homopolis, Groß-Istanbul, Wirkungsstätte des größten, schönsten und besten Niedersachsen aller Zeiten, unseres gottlosen Kanzlers, im großen und ganzen aber doch eine bizarre Wohngemeinschaft aus Wehrdienstflüchtlingen links und SED-Funktionären rechts. Nein, ich bin kein Freund Berlins. Der Berlin-Hass, der in der ehemaligen „DDR“ verbreitet war, hat mich nicht ganz unbeeindruckt gelassen. Da kam mir der geringe Christen-Anteil unter den Berlinern gerade recht als Bestätigung. So verschmolzen Einsicht und Vorurteil zu dem obengenannten verballhornten Motto. Tatsächlich wurden mir noch nie zuvor dermaßen die umfassende Gemeinschaft der Christen und die Gemeinschaft der Heiligen so offenbar wie auf diesem Kirchentag. Dies galt beispielsweise für den unsichtbaren Beistand des Berliner Dompredigers Friedrich-Wilhelm Hünerbein. Wann immer unsere Gruppe sich in der Menschenmenge zu verlieren drohte, erklang von irgendwoher der Ruf „Hünerbein!“ und wir fanden wieder zusammen. Der Eröffnungsgottesdienst gab mir zunächst ein anderes, altvertrautes Gefühl: Nirgendwo fühle ich mich so einsam wie in der Menschenmenge. Nur unsere musikalische St. Stephani-Truppe, die offenbar als einzige im weiten Umkreis die Lieder mitsingen konnte, machte diese Ansammlung erträglich. Unerwartet begab es sich, daß ich immer mit den Leuten von St. Stephani beisammen war. Meine Hoffnung, mit meinen St. Andreas-Geschwistern viel gemeinsam zu unternehmen, wurde durch höhere Gewalt zunichte gemacht: Hier irrten wir uns in der Zeit, dort fiel eine Veranstaltung aus, fast alle koordinierte Planung verlief im Sande. So beschloß ich, meine eigenen Wege zu gehen und mich von den offensichtlich populärsten Veranstaltungen fernzuhalten. Die kleineren Veranstaltungen an der Universität in den kühlen Hörsälen boten mir eine vertraute, angenehmere Umgebung.
Was ist ein Prophet? Diese Frage folgte mir durch mehrere Vorträge. Manche erklärten uns hier: Dorothee Sölle, Karl Marx, diverse Schriftsteller und im Grunde jeder Sozialrevolutionär. Doch eines ging dabei völlig unter: Die persönliche Beziehung des Propheten und das offene, rücksichtslose Bekenntnis zum einzigen, lebendigen Gott. All diese schlauen Menschen (inklusive Ich) hatten ausgerechnet das wichtigste Merkmal übersehen. Hier wurde mir deutlich: Wenn das Volk Israel sich in Sicherheit und Hochmut wiegte, kam ein Prophet wie Jeremiah und verkündet den verheerenden Zorn Gottes, Krieg und Untergang. Lag das Volk Israel elend und hoffnungslos am Boden, kam einer wie Johannes und sprach vom unfaßbaren Heil, das Gott seinem Volk bereitet. Und der Prophet behält am Ende immer Recht.
Seltsames Glück am Rande: Das Katholische Bibelwerk fiel mir nicht nur sehr angenehm auf, auch deren Zeitschrift „Welt und Umwelt der Bibel“ legte mir der HERR offensichtlich ans Herz. Schon vorher faszinierte mich diese, und hier konnte ich Probe-Exemplare einsehen und mich vollends überzeugen. Ach wie nett, man konnte einige ältere Ausgaben zum günstigen Preis kaufen, und es waren nicht mehr und nicht weniger als exakt die sechs Ausgaben im Angebot, die auch mich interessierten. Danke, HERR!
Wieso kam immer alles ganz anders als erwartet? Anselm Grün war für mich bisher immer nur der Typ aus der Bild-Zeitung, was sollte der mir geben können? Trotz meiner Vorurteile überzeugte er mich, seine angenehme Stimme und seine originelle Betrachtung der Ostergeschichte waren sehr inspirierend. Seine „Auferstehungsfeier“ war ein spiritueller Hochgenuß.
Daß mein avantgardistischer Musikgeschmack auf dem Kirchentag neu inspiriert werden könnte, hielt ich für ausgeschlossen. Doch wieder bewies der HERR seine Vorliebe für völlig Unerwartetes. „Meditatives Obertonkonzert mit filigranen Obertonmelodien und explosiven Klanggewittern“ – die Ankündigung eines „Klanggewitter“ erschien mir vielversprechend. Und tatsächlich, diese Obertonmusik war wirklich ein faszinierendes Erlebnis.
Doch wieso fühlte ich mich ausgerechnet hier auf diesem Kirchentag irgendwie fremd und geriet in dieser Masse in die Einsamkeit? Der HERR führte mich in der Veranstaltung „Bibel-Parcours“ zu einer Antwort. Mit Kopfhörer und CD-Spieler ging es durch verschiedene Stationen des Lebens von Moses und Jesus. Ich bemühte mich um größtmögliche Offenheit, doch nach anderthalb Stunden war ich ziemlich erschöpft. Dennoch kam der wahre Hammer genau hier. In einer der letzten Stationen wurden einige Glaubensvorbilder vorgestellt. Schließlich stand ich vor dem Bild einer mir bis dato unbekannten Frau: die Heilige Elisabeth von Thüringen (1207-1231). Unerwartet vom Heiligen Geist ergriffen kamen mir die Tränen, als ich nur ihre schlichten biographischen Daten las. Zwischen den Zeilen sprach sie zu mir: „Als die Christenheit das Schwert ergriff und zu Kreuzzügen aufbrach, ging ich den entgegengesetzten Weg – Ich verteilte meinen Besitz an die Armen und pflegte Die Kranken, übte Barmherzigkeit bis zum Äußersten.“ Ebenso wie der HERR alle meine Erwartung an diesen Kirchentag konterkarierte, setzt der Wille Gottes vorzugsweise Kontrapunkte in unserem Leben und in der Weltgeschichte. Diese Elisabeth von Thüringen steht ihrer Biographie nach in völligem Gegensatz zu mir. Doch gerade sie erscheint mir seltsam vertraut und löst tiefe Emotionen aus. „Die Gegensätze müssen durch Gegensätzliches überwunden werden.“, hat sie einmal gesagt. Ihre Fremdartigkeit als „gesellschaftliches Ärgernis“ ihrer Zeit offenbart, daß solche Außenseiter ähnlich wie die Propheten eine Art ausgleichende Kraft zur breiten Masse darstellen.
Auch kann ich diesen einen Mann nicht vergessen. Er stellte sich auf ein Podest und begann, leichtbekleidete Besucherinnen als Huren zu beschimpfen und ähnliche Variationen des Gotteszorns zu verkünden. Die jungen Leute gingen nur vorbei und kicherten. Da erkannte ich, daß wir im Leib Christi miteinander verbunden sind wie in einem Netz: Strebt es an der einen Seite auseinander, ballen sich an der entgegengesetzten Seite die Knotenpunkte nur um so härter zusammen. Solche ‚verhärteten Christen‘ sind letztlich nur die (notwendige?) Reaktion auf die Masse der allzu weichgespülten Schäfchen, die in einlullender Romantik davonirren, das Gericht zu verharmlosen, die Hölle und Satan zu leugnen oder die Propheten beiseite zu schieben.
Als Beispiel solcher Verhärtung fielen mir ein schrulliges Traktat auf. Mit aller Schärfe zeigte es die Spur der wachsenden Macht der Gesetzwidrigkeit in der Geschichte der Kirche auf. In ihrer Konsequenz fordern sie die radikale Abgrenzung zu anderen Kirchen. Doch was soll diese Panik? Klar, die Macht der Gesetzwidrigkeit wird genauso sicher wachsen wie ihr Aufstieg bereits heute und in der Vergangenheit in unserer Mitte vorbereitet wird und wurde. doch vielmehr als diese Verwüstungen wiegt doch die bald darauf folgende Wiederkehr Christi. Im Lichte Christi betrachtet sind diese entsetzlichen Vorgänge leicht hinzunehmen, offenbaren die prophetische Wahrhaftigkeit der Bibel und bestätigen uns im Glauben. Sollte man etwa zu verhindern suchen, daß sich die Vorsehung Gottes an unserer Kirche vollzieht? Die Kinder Gottes im Leib Christi brauchen sich von der Endzeit nicht wirklich schrecken lassen. Vertraut dem HERRN, den sein Reich kommt!
So ist die Gemeinschaft der Christen also Realität und das war sie schon immer, inklusive der längst verstorbenen Heiligen. Und wir haben erfahren, daß die bunte Vielfalt christlicher Strömungen durchaus befruchtend und sich gegenseitig korrigierend wirken kann. Wozu brauchen wir da eigentlich noch die offizielle Ökumene? Meine Antwort ist: Damit sich die Prophezeiung der Schrift erfüllt! So glaube ich, daß die Ökumene sich tatsächlich durchsetzen wird. Aber wie ich unseren HERRN kenne, wird dies in einer Art und Weise und mit Konsequenzen geschehen, wie es die Menschen sich niemals ausgerechnet hätten...
Was ist ein Prophet? Diese Frage folgte mir durch mehrere Vorträge. Manche erklärten uns hier: Dorothee Sölle, Karl Marx, diverse Schriftsteller und im Grunde jeder Sozialrevolutionär. Doch eines ging dabei völlig unter: Die persönliche Beziehung des Propheten und das offene, rücksichtslose Bekenntnis zum einzigen, lebendigen Gott. All diese schlauen Menschen (inklusive Ich) hatten ausgerechnet das wichtigste Merkmal übersehen. Hier wurde mir deutlich: Wenn das Volk Israel sich in Sicherheit und Hochmut wiegte, kam ein Prophet wie Jeremiah und verkündet den verheerenden Zorn Gottes, Krieg und Untergang. Lag das Volk Israel elend und hoffnungslos am Boden, kam einer wie Johannes und sprach vom unfaßbaren Heil, das Gott seinem Volk bereitet. Und der Prophet behält am Ende immer Recht.
Seltsames Glück am Rande: Das Katholische Bibelwerk fiel mir nicht nur sehr angenehm auf, auch deren Zeitschrift „Welt und Umwelt der Bibel“ legte mir der HERR offensichtlich ans Herz. Schon vorher faszinierte mich diese, und hier konnte ich Probe-Exemplare einsehen und mich vollends überzeugen. Ach wie nett, man konnte einige ältere Ausgaben zum günstigen Preis kaufen, und es waren nicht mehr und nicht weniger als exakt die sechs Ausgaben im Angebot, die auch mich interessierten. Danke, HERR!
Wieso kam immer alles ganz anders als erwartet? Anselm Grün war für mich bisher immer nur der Typ aus der Bild-Zeitung, was sollte der mir geben können? Trotz meiner Vorurteile überzeugte er mich, seine angenehme Stimme und seine originelle Betrachtung der Ostergeschichte waren sehr inspirierend. Seine „Auferstehungsfeier“ war ein spiritueller Hochgenuß.
Daß mein avantgardistischer Musikgeschmack auf dem Kirchentag neu inspiriert werden könnte, hielt ich für ausgeschlossen. Doch wieder bewies der HERR seine Vorliebe für völlig Unerwartetes. „Meditatives Obertonkonzert mit filigranen Obertonmelodien und explosiven Klanggewittern“ – die Ankündigung eines „Klanggewitter“ erschien mir vielversprechend. Und tatsächlich, diese Obertonmusik war wirklich ein faszinierendes Erlebnis.
Doch wieso fühlte ich mich ausgerechnet hier auf diesem Kirchentag irgendwie fremd und geriet in dieser Masse in die Einsamkeit? Der HERR führte mich in der Veranstaltung „Bibel-Parcours“ zu einer Antwort. Mit Kopfhörer und CD-Spieler ging es durch verschiedene Stationen des Lebens von Moses und Jesus. Ich bemühte mich um größtmögliche Offenheit, doch nach anderthalb Stunden war ich ziemlich erschöpft. Dennoch kam der wahre Hammer genau hier. In einer der letzten Stationen wurden einige Glaubensvorbilder vorgestellt. Schließlich stand ich vor dem Bild einer mir bis dato unbekannten Frau: die Heilige Elisabeth von Thüringen (1207-1231). Unerwartet vom Heiligen Geist ergriffen kamen mir die Tränen, als ich nur ihre schlichten biographischen Daten las. Zwischen den Zeilen sprach sie zu mir: „Als die Christenheit das Schwert ergriff und zu Kreuzzügen aufbrach, ging ich den entgegengesetzten Weg – Ich verteilte meinen Besitz an die Armen und pflegte Die Kranken, übte Barmherzigkeit bis zum Äußersten.“ Ebenso wie der HERR alle meine Erwartung an diesen Kirchentag konterkarierte, setzt der Wille Gottes vorzugsweise Kontrapunkte in unserem Leben und in der Weltgeschichte. Diese Elisabeth von Thüringen steht ihrer Biographie nach in völligem Gegensatz zu mir. Doch gerade sie erscheint mir seltsam vertraut und löst tiefe Emotionen aus. „Die Gegensätze müssen durch Gegensätzliches überwunden werden.“, hat sie einmal gesagt. Ihre Fremdartigkeit als „gesellschaftliches Ärgernis“ ihrer Zeit offenbart, daß solche Außenseiter ähnlich wie die Propheten eine Art ausgleichende Kraft zur breiten Masse darstellen.
Auch kann ich diesen einen Mann nicht vergessen. Er stellte sich auf ein Podest und begann, leichtbekleidete Besucherinnen als Huren zu beschimpfen und ähnliche Variationen des Gotteszorns zu verkünden. Die jungen Leute gingen nur vorbei und kicherten. Da erkannte ich, daß wir im Leib Christi miteinander verbunden sind wie in einem Netz: Strebt es an der einen Seite auseinander, ballen sich an der entgegengesetzten Seite die Knotenpunkte nur um so härter zusammen. Solche ‚verhärteten Christen‘ sind letztlich nur die (notwendige?) Reaktion auf die Masse der allzu weichgespülten Schäfchen, die in einlullender Romantik davonirren, das Gericht zu verharmlosen, die Hölle und Satan zu leugnen oder die Propheten beiseite zu schieben.
Als Beispiel solcher Verhärtung fielen mir ein schrulliges Traktat auf. Mit aller Schärfe zeigte es die Spur der wachsenden Macht der Gesetzwidrigkeit in der Geschichte der Kirche auf. In ihrer Konsequenz fordern sie die radikale Abgrenzung zu anderen Kirchen. Doch was soll diese Panik? Klar, die Macht der Gesetzwidrigkeit wird genauso sicher wachsen wie ihr Aufstieg bereits heute und in der Vergangenheit in unserer Mitte vorbereitet wird und wurde. doch vielmehr als diese Verwüstungen wiegt doch die bald darauf folgende Wiederkehr Christi. Im Lichte Christi betrachtet sind diese entsetzlichen Vorgänge leicht hinzunehmen, offenbaren die prophetische Wahrhaftigkeit der Bibel und bestätigen uns im Glauben. Sollte man etwa zu verhindern suchen, daß sich die Vorsehung Gottes an unserer Kirche vollzieht? Die Kinder Gottes im Leib Christi brauchen sich von der Endzeit nicht wirklich schrecken lassen. Vertraut dem HERRN, den sein Reich kommt!
So ist die Gemeinschaft der Christen also Realität und das war sie schon immer, inklusive der längst verstorbenen Heiligen. Und wir haben erfahren, daß die bunte Vielfalt christlicher Strömungen durchaus befruchtend und sich gegenseitig korrigierend wirken kann. Wozu brauchen wir da eigentlich noch die offizielle Ökumene? Meine Antwort ist: Damit sich die Prophezeiung der Schrift erfüllt! So glaube ich, daß die Ökumene sich tatsächlich durchsetzen wird. Aber wie ich unseren HERRN kenne, wird dies in einer Art und Weise und mit Konsequenzen geschehen, wie es die Menschen sich niemals ausgerechnet hätten...
Samstag, 10. August 2002
Gott rettet
An diesem Samstag besuchte ich das M’era Luna Festival in Hildesheim-Drispenstedt. Alle Besucher-Fahrzeuge wurden in langen Reihen senkrecht zur Startbahn des ehemaligen Flughafens eingeparkt. Der Vorausschauende merkt sich genau, wo er sein Auto abgestellt hat. Wenn Staub die Autos bedeckt hat und wenn es dunkel ist, kann es schwierig werden, es wiederzufinden. Am frühen Abend, als ich ein paar CDs im Auto verstauen wollte, testete ich erfolgreich meine Route: Erster Ausgang links, die Startbahn runter bis zu den Dixis, dann rechts ab die Reihe ganz runter. In der Nacht ging ich etwas früher, noch bevor das letzte Konzert begonnen hatte. So ging ich meinen Weg, mußte jedoch nach einem unerwartet langen Weg auf der Startbahn vermuten, daß die Dixis entfernt wurden. So ging ich irgendwie vor und zurück, bat den HERRN um Hilfe und ging schließlich irgendeine Reihe hinunter. Als ich die Reihe abgegangen war, erkannte ich wenige Meter weiter mein Auto. Ich stieg ein, setzte zurück und fuhr die Reihe hinauf zur Startbahn, blieb aber nach zehn Metern stecken! Offenbar hatte der wenige Regen ausgereicht, den feuchten Acker in ein Schlammbad zu verwandeln. Es half alles nichts, Matten als Unterlagen, Holzpflöcke unter die Räder, zwei Ordner hinten am Schieben, der Wagen fraß sich immer tiefer in den Matsch. Schließlich murmelten die Ordner was von „Da braucht es einen Trecker!“ und gingen fort. Ich blieb allein zurück und wußte nicht weiter. Sollte ich einen Abschleppdienst rufen? Ich wußte doch gar nicht genau wo ich bin. Ich setzte mich in mein Auto, überlegte ergebnislos hin und her. Schließlich betete ich zum HERRN um Hilfe. Kaum hatte ich das getan, klopfte jemand an mein Auto. Der Mann schlug mir vor, gemeinsam auf dem Parkplatz nach Leuten zu suchen, die uns beim Schieben helfen können. Sein Auto war in der Nachbarreihe steckengeblieben. Wir entdeckten ein Auto mit zwei Jungs darin und fragten. Widerwillig stiegen zwei derart schmächtige Kerlchen aus, daß ich jede Hoffnung verlor. Erst als einer der bulligen Ordner zu uns stieß, faßte ich wieder Mut. So begannen die vier also mein Auto zu schieben, während ich mich betend ans Steuer setzte. Tatsächlich setzte sich der Wagen in Bewegung und mit großer Mühe schaffte es mein Auto dann selbständig, bis zur Startbahn zu kommen. Ich dachte mir: „Ist dieser Mann, den der HERR mir auf mein Gebet hin geschickt hatte womöglich ein Engel?“ Auf der Startbahn stellte ich das Auto ab und kehrte unter Lobpreis und Dank an Gott zu meinen Helfern zurück. Die beiden Kleinen hatten sich inzwischen wieder verdrückt, und mein vermeintlicher Engel sah furchtbar aus. Beim Anschieben war er ausgerutscht und frontal der Länge nach in den Schlamm gestürzt. Während wir zu seinem Auto gingen, verschwand auch der Ordner, so daß wir allein waren. Sein Auto steckte noch schlimmer im Dreck als meines. Hier brauchten wir reichlich Hilfe. Die nächsten Leute die vorbeikamen waren leider zwei Mädchen, aber immerhin öffneten sie durch ihre Abfahrt eine nahe Lücke zur benachbarten Parkreihe. Sie konnten recht mühelos wegfahren. Dieser Weg war also eine potentielle Abkürzung für uns. Während mein Helfer sich frische Sachen anzog, erspähte ich am Ende der Parkreihe das Scheinwerferlicht eines anderen Autos. Die mußten direkt an uns vorbei, wenn sie überhaupt soweit kommen würden. Und tatsächlich, die kamen keine zwei Meter rückwärts heraus und steckten fest. Drei große Jungs stiegen aus, genau das was wir jetzt brauchten. Während ich meiner Sache gewiß die ca. 30 Meter auf sie zuging, mühten sie sich vergeblich ab, ihren Wagen zu befreien. Zunächst bat ich vergeblich um Hilfe, flunkerte aber dann, daß das feststeckende Auto weiter vorn den Weg versperrt und in jedem Fall zuerst flottgemacht werden muß. Ferner versprach ich, daß wir später dann mit fünf Männern ihr Auto freischieben könnten. Also gingen wir die Sache an und nahmen unsere Positionen ein, ich am linken Türholm. Die drei Jungs hinten und rechts, mein schmutziger Helfer am Steuer. Wir fingen an zu schieben, als ich plötzlich bemerkte, daß ich überhaupt nicht nach hinten weg rutschte. Ich blickte an mir herab und stellte fest, daß ich – ach wie zufällig – auf den beiden Holzpflöcken stand, die ein Ordner vorher als Anfahrhilfe mitgebracht hatte. Sie lagen gerade so quer unter meinen Schuhen, daß ich felsenfesten Stand hatte. Jetzt war ich mir gewiß, daß der HERR mit mir war und gab vollen Druck. Wir schoben das Auto frei, quer durch die Parklücke auf die benachbarte Parkreihe. Mein Helfer fuhr gleich weiter ohne jeden Gruß und Dank davon. Die drei Jungs fragten nun was mit ihrem Auto sei. Verständlicherweise vermuteten sie, daß wo drei Mann keine Chance hatten, ein vierter auch nicht merklich weiterhelfen würde. Ich wußte es jedoch besser und führte sie zu ihrem Auto. Sehr leicht konnten wir das Auto freischieben, die 30 m bis zur Parklücke hoch und auf die benachbarte Parkreihe. Man möchte fragen, wieso drei Mann zuvor keine Chance hatten, es aber mit vier sehr leicht ging. Doch wie gesagt, ich war nicht nur ein Mann mehr, Gott war mit mir. So fuhr ich völlig verdreckt aber fröhlich nach Hause.
Montag, 22. April 2002
Am Anfang war das Wort
An diesem Montag saß ich im Büro um Artikel zu schreiben. Leider war mein Kopf am Nachmittag völlig leer, daher laß ich im Internet Nachrichten (BBC world news), u.a. auch ein Bericht über christliche Webseiten. Aus Langeweile sah ich mir solch eine Seite an. Dort gibt es eine Serie von Binelzitaten plus Erklärung. Wie ich so diese Texte und las, merkte ich eine seltsame Reaktion. Ein Gefühl ähnlich wie Gänsehaut überkam mich und diese besagte Unruhe steigerte sich zur Aufregung. Ich hörte auf zu lesen, das Gefühl nahm ab; ich machte weiter und es kam zurück! War ich denn gerade irgendwie sentimental drauf? Das Phänomen blieb konstant reproduzierbar ohne Abschwächung oder Anpassung. Wie konnte das sein? Ich war doch eher ziemlich leer und dröge drauf? Ich war schließlich so aufgeregt und durcheinander daß ich für den nächsten Tag Urlaub nahm.
Montag, 15. Mai 2000
Mein neues Leben
Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott,
und in allem war es Gott gleich. Von Anfang an war es bei Gott.
Alles wurde durch das Wort geschaffen;
und ohne das Wort ist nichts entstanden.
In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht für die Menschen.
Das Licht strahlt in der Dunkelheit,
aber die Dunkelheit hat sich ihm verschlossen. (Jh 1, 1-5)
Ein Geretteter versteht diese ersten Worte des Johannes-Evangeliums nur zu gut.und in allem war es Gott gleich. Von Anfang an war es bei Gott.
Alles wurde durch das Wort geschaffen;
und ohne das Wort ist nichts entstanden.
In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht für die Menschen.
Das Licht strahlt in der Dunkelheit,
aber die Dunkelheit hat sich ihm verschlossen. (Jh 1, 1-5)
Ich aber war wüst und wirr, und Finsternis lag über mir. In den Jahren zuvor dachte ich als eine Art konsequenter Cyberpunk. Die genetische Degeneration der Menschheit durch einen Mangel an natürlicher Selektion sowie die ständig wachsende Diskrepanz zwischen kultureller und biologischer Evolution ließen mich erkennen, daß die Existenz der Spezies Mensch nur von begrenzter Dauer sein kann. Was könnte der Ausweg sein? Ich entwickelte ein Szenario der Verschmelzung von Mensch und Maschine, die schließlich in der völligen Befreiung vom biologischen Körper münden würde. Dies würde einerseits das Ende des fleischlichen Menschen und andererseits die Geburt eines elektronischen Wesens mit allein durch Technologie begrenzten Evolutionspotentials bedeuten (eine interessante Parallele zum Jüngsten Gericht und zum Heilsversprechen Christi: „Ihr werdet sein wie die Engel im Himmel“ – Mt 22,30). Waren diese Gedanken der erste Wurzeltrieb des Samenkorns? Ich machte mir auch viele Gedanken über die Natur des Universums und eignete mir Wissen auf dem Gebiet der Quantenmechanik, der z.Zt. grundlegendsten Theorie vom Universum, an. Das ‚Unvorstellbare‘ zu denken versuchen wurde ein Hobby. Auf der anderen Seite wurde ich mehr und mehr fatalistisch. Ich mußte lernen, daß Kampf und Einsatz mir nicht viel einbringen. Meine erkämpften Siege stellten sich schnell als Irrweg oder als wertlos heraus, die Niederlagen als nicht so schlimm. Fortschritt kam für mich immer wie ‚aus dem Nichts‘, ein kleiner Wink des Schicksals wo ich nur den kleinen Finger krumm machen mußte und alles ging wie von selbst; mit meist viel besserem Ausgang als ich mir vorher ausgemalt hatte. Daher war ich eher fatalistischen Lebensweisheiten zugeneigt wie Murphy’s Gesetz und „Alles kommt anders als man denkt!“.
In dieser etwas hilflosen Ergebenheit hatte ich zunächst meinen Frieden. Ich lernte, viel mehr meinem Gefühl als meinem Verstand zu folgen. Schließlich galt es, den Wink des Schicksals zu erkennen. Der Bruch kam im Jahr 1998. Dem hoffnungsvollen Beginn folgte ein Gang der Dinge, wo alles exakt so geschah, wie ich es vermeiden wollte. Hoffnung, Liebe und ein erfülltes Leben erschienen mir mehr und mehr unerreichbar. Nach einem qualvollen Jahr des Niedergangs zog ich wieder bei meinen Eltern ein. Im Herz und im Kopf fühlte ich mich dermaßen tot und leer, daß ich dachte: „Wozu etwas suchen, was ich nie erreichen kann? Diese Welt ist mir fremd, ebenso die Menschen darin. Ich bin anders, ich gehöre nicht zu ihnen. Meine Heimat ist die Einsamkeit, meine Gedanken sind Leere und die Dunkelheit ist der rechte Platz für meine Gefühle. Ich war schon immer ein Einzelgänger, und das zurecht. Ich war es nicht nur aus freiem Willen, die Anderen ließen mir auch keine andere Wahl.“ Je weniger ich nachdachte, desto weniger verzweifelt war ich, je weniger ich fühlte, desto ruhiger war ich. Doch wie ist das, wenn ein Mensch, der taub und blind ist, sich in einen dunklen, stillen Raum begibt und dann plötzlich in einem hellen Licht steht und von einer mächtigen Stimme gerufen wird? Spürt er wirklich nichts oder merkt er doch, daß plötzlich irgendwas da ist? Die erschöpfte Agonie meiner Seele, die Abschottung nach außen und das Versinken in mich selbst hatte vielleicht auch meine inneren Sinne geschärft, so daß ich etwas wahrnehmen konnte, was womöglich schon immer da war. Wie dem auch sei, seit etwa dem Jahr 2000 spürte ich in mir eine unerklärliche wachsende Unruhe. Mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Schlafstörungen, generelles Desinteresse, Rückenschmerzen und Verdauungsstörungen machten mir Arbeit und Freizeit schwer. Es fühlte sich an wie schlechtes Gewissen, jedoch ohne Erinnerung an eine Tat. Man sagt ja, das dieses Gewissen Gott sei, der sich da meldet. Mein Vergehen von dem ich nichts ahnte war dann wohl das Leugnen Gottes. Ich hatte wirklich nicht geahnt, daß ein Toter letztlich ein Wartender ist.
Das Schlafende muß erwachen!
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