Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben...

Samstag, 10. August 2002

Gott rettet

An diesem Samstag besuchte ich das M’era Luna Festival in Hildesheim-Drispenstedt. Alle Besucher-Fahrzeuge wurden in langen Reihen senkrecht zur Startbahn des ehemaligen Flughafens eingeparkt. Der Vorausschauende merkt sich genau, wo er sein Auto abgestellt hat. Wenn Staub die Autos bedeckt hat und wenn es dunkel ist, kann es schwierig werden, es wiederzufinden. Am frühen Abend, als ich ein paar CDs im Auto verstauen wollte, testete ich erfolgreich meine Route: Erster Ausgang links, die Startbahn runter bis zu den Dixis, dann rechts ab die Reihe ganz runter. In der Nacht ging ich etwas früher, noch bevor das letzte Konzert begonnen hatte. So ging ich meinen Weg, mußte jedoch nach einem unerwartet langen Weg auf der Startbahn vermuten, daß die Dixis entfernt wurden. So ging ich irgendwie vor und zurück, bat den HERRN um Hilfe und ging schließlich irgendeine Reihe hinunter. Als ich die Reihe abgegangen war, erkannte ich wenige Meter weiter mein Auto. Ich stieg ein, setzte zurück und fuhr die Reihe hinauf zur Startbahn, blieb aber nach zehn Metern stecken! Offenbar hatte der wenige Regen ausgereicht, den feuchten Acker in ein Schlammbad zu verwandeln. Es half alles nichts, Matten als Unterlagen, Holzpflöcke unter die Räder, zwei Ordner hinten am Schieben, der Wagen fraß sich immer tiefer in den Matsch. Schließlich murmelten die Ordner was von „Da braucht es einen Trecker!“ und gingen fort. Ich blieb allein zurück und wußte nicht weiter. Sollte ich einen Abschleppdienst rufen? Ich wußte doch gar nicht genau wo ich bin. Ich setzte mich in mein Auto, überlegte ergebnislos hin und her. Schließlich betete ich zum HERRN um Hilfe. Kaum hatte ich das getan, klopfte jemand an mein Auto. Der Mann schlug mir vor, gemeinsam auf dem Parkplatz nach Leuten zu suchen, die uns beim Schieben helfen können. Sein Auto war in der Nachbarreihe steckengeblieben. Wir entdeckten ein Auto mit zwei Jungs darin und fragten. Widerwillig stiegen zwei derart schmächtige Kerlchen aus, daß ich jede Hoffnung verlor. Erst als einer der bulligen Ordner zu uns stieß, faßte ich wieder Mut. So begannen die vier also mein Auto zu schieben, während ich mich betend ans Steuer setzte. Tatsächlich setzte sich der Wagen in Bewegung und mit großer Mühe schaffte es mein Auto dann selbständig, bis zur Startbahn zu kommen. Ich dachte mir: „Ist dieser Mann, den der HERR mir auf mein Gebet hin geschickt hatte womöglich ein Engel?“ Auf der Startbahn stellte ich das Auto ab und kehrte unter Lobpreis und Dank an Gott zu meinen Helfern zurück. Die beiden Kleinen hatten sich inzwischen wieder verdrückt, und mein vermeintlicher Engel sah furchtbar aus. Beim Anschieben war er ausgerutscht und frontal der Länge nach in den Schlamm gestürzt. Während wir zu seinem Auto gingen, verschwand auch der Ordner, so daß wir allein waren. Sein Auto steckte noch schlimmer im Dreck als meines. Hier brauchten wir reichlich Hilfe. Die nächsten Leute die vorbeikamen waren leider zwei Mädchen, aber immerhin öffneten sie durch ihre Abfahrt eine nahe Lücke zur benachbarten Parkreihe. Sie konnten recht mühelos wegfahren. Dieser Weg war also eine potentielle Abkürzung für uns. Während mein Helfer sich frische Sachen anzog, erspähte ich am Ende der Parkreihe das Scheinwerferlicht eines anderen Autos. Die mußten direkt an uns vorbei, wenn sie überhaupt soweit kommen würden. Und tatsächlich, die kamen keine zwei Meter rückwärts heraus und steckten fest. Drei große Jungs stiegen aus, genau das was wir jetzt brauchten. Während ich meiner Sache gewiß die ca. 30 Meter auf sie zuging, mühten sie sich vergeblich ab, ihren Wagen zu befreien. Zunächst bat ich vergeblich um Hilfe, flunkerte aber dann, daß das feststeckende Auto weiter vorn den Weg versperrt und in jedem Fall zuerst flottgemacht werden muß. Ferner versprach ich, daß wir später dann mit fünf Männern ihr Auto freischieben könnten. Also gingen wir die Sache an und nahmen unsere Positionen ein, ich am linken Türholm. Die drei Jungs hinten und rechts, mein schmutziger Helfer am Steuer. Wir fingen an zu schieben, als ich plötzlich bemerkte, daß ich überhaupt nicht nach hinten weg rutschte. Ich blickte an mir herab und stellte fest, daß ich – ach wie zufällig – auf den beiden Holzpflöcken stand, die ein Ordner vorher als Anfahrhilfe mitgebracht hatte. Sie lagen gerade so quer unter meinen Schuhen, daß ich felsenfesten Stand hatte. Jetzt war ich mir gewiß, daß der HERR mit mir war und gab vollen Druck. Wir schoben das Auto frei, quer durch die Parklücke auf die benachbarte Parkreihe. Mein Helfer fuhr gleich weiter ohne jeden Gruß und Dank davon. Die drei Jungs fragten nun was mit ihrem Auto sei. Verständlicherweise vermuteten sie, daß wo drei Mann keine Chance hatten, ein vierter auch nicht merklich weiterhelfen würde. Ich wußte es jedoch besser und führte sie zu ihrem Auto. Sehr leicht konnten wir das Auto freischieben, die 30 m bis zur Parklücke hoch und auf die benachbarte Parkreihe. Man möchte fragen, wieso drei Mann zuvor keine Chance hatten, es aber mit vier sehr leicht ging. Doch wie gesagt, ich war nicht nur ein Mann mehr, Gott war mit mir. So fuhr ich völlig verdreckt aber fröhlich nach Hause.

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