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Dienstag, 18. März 2003

Im Kern des Ganzen: Mein quantenmechanischer Jesus


Die Quantenmechanik
Das Gedankengebäude der Quantenmechanik stellt die derzeit grundlegendste Theorie von der Beschaffenheit des Universums dar. Ist dieses in seiner experimentellen Erforschung auch noch weitgehend auf die Welt des Allerkleinsten (Photonen, Elektronen, Atome) beschränkt, so ist der Einfluß auf unser Leben sowie die möglichen Auswirkungen auf unser Weltbild und zukünftige Technologien von unabsehbarer Tragweite. Einer der konsequentesten Vordenker auf diesem Gebiet ist der britische Physiker David Deutsch [„Die Physik der Welterkenntnis“, Birkhäuser Verlag 1996, ISBN: 978-3764353858]. Wenn dieses sich unserer Vorstellungskraft entziehende und unserer Intuition widersprechende Weltbild als der Wahrheit wesentlich besser entsprechend und allgemeingültig erweisen sollte, stünde die augenscheinliche Entfremdung von Glaube und Wissenschaft womöglich vor einer entscheidenden Wende.
Das quantenmechanische Weltbild auf das Leben eines Menschen anzupassen, ist schwierig und führt zu einem irriterenden, teilweise erschreckenden Resultat. Nachdem ich jedoch Gott erkannt hatte, versuchte ich im Rahmen eines Gedankenspiels einen quantenmechanisches Konzept von Gott zu entwerfen. Das funktionierte sehr gut.
So hatte ich einen sehr plausiblen quantenmechanischen Gott konzipiert aber dem gegenüber einen sehr eigenartigen quantenmechanischen Menschen erhalten.
Die Lösung dieses Problems liegt in einem entsprechenden Leib Christi, quasi als Verbindung zwischen Gott und Mensch. Dies wurde mir in zwei Offenbarungen zuteil. Vor allem bei der ersten Offenbarung war ich deutlich spürbar im Heiligen Geist, sodaß sich die Frage stellt, ob mein Konzept tatsächlich nur ein letztlich nichtiges Gedankenspiel ist oder nicht doch der Warheit näher kommt. Dies alles geschah in der Fastenzeit vor meiner Taufe als ich schließlich über diese quantenmechanische Lösung meinen Jesus Christus fand. Somit war Jesus für mich wirklich zum Eckstein und mein Glaube wirklich solide geworden. Nun stolpere ich nicht mehr über seine Worte. So konnte ich der Taufe reinen Gewissens entgegensehen. Es wäre mir doch unangenehm gewesen, mir eingestehen zu müssen: „Ich glaube ja, aber so richtig verstanden habe ich Jesus noch nicht.“ Ich spreche auch ausdrücklich von „Meinem Jesus“, den dieser offenbarte sich unerwarteterweise in meinen wissenschaftlich motivierten Gedankenspielen über die quantenmechanische Natur Gottes, der Welt und den Menschen. Daher ist es offensichtlich, daß dieser Jesus meiner ist, meine ganz persönliche Perspektive, die von anderen nicht unbedingt auf Anhieb nachvollziehbar ist. Auch wenn dies alles nicht von Jedermann nachvollziehbar ist, sollte es doch zumindest als Inspiration taugen.

Der quantenmechanische Gott
In welchem Verhältnis steht Gott zum Universum? Wir wissen, daß Gott allgegenwärtig, allwissend und allmächtig ist. Daraus ergibt sich, daß Gott ein integraler Bestandteil des Weltalls sein muß. Denn man kann nicht allmächtig auf der Erde sein, ohne auch die Sonne zu beherrschen. Die Sonne befindet sich wiederum in Abhängigkeit von den Sternen der Umgebung, diese wiederum sind Teile unserer Galaxie, usw. Weit über die Bibel hinausgedacht könnte man vermuten, daß Gott womöglich das Universum ist, das heißt, Die Materie des Weltalls wäre gleich seinem Körper, und das Bewußtsein das darin wohnt, nennen wir Gott. Jedoch, der Vergleich hinkt, denn Gott ist ewig. Gott war schon von Anfang an vollkommen, während das Weltall sich erst aus dem Urknall entfaltet hat. Treffender ist vielleicht der Vergleich mit einem Samenkorn. Zuerst war Gott nur ein „Punkt“(?), ein Konzentrat mit einem vollendeten Schöpfungs-Plan. Mit dem sogenannten Urknall hat sich Gott gewissermaßen mit dem Entfalten des Universums „selbst verwirklicht“ (unbeholfene Formulierung, muß mir was besseres einfallen lassen).
Wie verhält es sich nun mit diesem Gott und dem quantenmechanischen Multiversum? Wie gesagt, Gott ist ewig. Das heißt, Gott ist so wie er war und immer sein wird. Gott ist eine Konstante in allen Zuständen des Universums, auch der parallelen Zustände des quantenmechanischen Multiversums. Dies löst auf angenehme Weise das Dilemma zwischen Gottes Vorsehung und menschlicher Entscheidungsfreiheit. Eigentlich schwer zu glauben: Egal wie spontan und drastisch ich mich entscheide, Gott weiß alles, was passieren wird. Tatsächlich funktioniert die Welt noch viel spontaner und drastischer als wir es je könnten. Dem ewigen Gott, als Konstante in allen parallelen Zuständen des Multiversums, sind all diese Zustände gegenwärtig, unabhängig von Zeit oder Parallelität. Gott kennt alle möglichen Wege, die ein Mensch gehen könnte. All diese Alternativen sind Gott nicht nur bekannt, sie existieren sogar tatsächlich! Also gibt es keine „Wahrscheinlichkeit“. Alles was möglich ist, ist auch verwirklicht!

Das quantenmechanische Menschenleben
So plausibel sich die „Viele-Welten-Theorie“mit Gott vereinbaren läßt, so schwierig wird es mit ihrer Übertragung auf den Menschen. Es ist eine sehr bizarre Vorstellung, daß wir uns pausenlos in zahllose parallele Zustände aufspalten und die Zahl paralleler Kopien unseres Selbst unaufhörlich exponentiell wächst. Wir durchleben demnach zahllose Schicksale deren Zahl ständig wächst. Wenn wir einen Unfall überleben, bei dem die ‚Wahrscheinlichkeit‘ umzukommen 50% war, so sind doch die Hälfte unserer betroffenen Kopien verstorben. Wenn wir durch einen „unwahrscheinlichen, dummen Zufall“ eine Riesenchance verpasst haben, so hat eine große Zahl von betroffenen Kopien die Möglichkeit vielleicht doch genutzt? Angesichts dieser verwirrenden Situation scheint es unmöglich, diesen quantenmechanischen Aspekt planend in unsere Lebensführung einzubeziehen. Während die Praxis der „Viele-Welten-Theorie“ also unabsehbar ist, wird die Theorie In Verbindung mit religiösen Vorstellungen jedoch sehr interessant. Wenn wir tatsächlich als Individuum in zahllosen parallelen Zuständen und verschiedensten Schicksalen existieren, kennen wir uns selbst und andere gar nicht wirklich. Wir können andere und uns selbst gar nicht wirklich beurteilen, da wir ja nur einen einzelnen Zustand, winzigen Aspekt dieser Existenz wahrnehmen. Jegliche Lebensplanung erscheint daher äußerst fragwürdig und sollte besser ständige Rücksprache mit unserem Schöpfer einbeziehen. So kann selbst ein geplant frommes Leben basierend auf den göttlichen Geboten leicht zu einem unerwünschten Ergebnis führen. Unsere Lebenssituation ist so unüberschaubar, daß kein Gesetzbuch unser Leitfaden sein kann. Wir sind auf eine persönliche Beziehung und Kommunikation mit Gott angewiesen.
Unser Leben breitet sich von Geburt an einer Zeitachse entlang aus wie ein Baum, der immer kompexere Verästelungen hervorbringt. Nur Gott sieht das alles und daher können wir selbst wirklich nicht richten. Auch das Kindstod-Dilemma löst sich in nichts auf. Was geschieht im jüngsten Gericht mit einem Menschen, der als Kleinkind gestorben ist? Er hatte nie die Möglichkeit, Gott zu erkennen und sich Jesus Christus zuzuwenden. Und tatsächlich, die Bibel erwähnt diese Problematik auch überhaupt nicht. Eine klassische Interpretation ist, daß diese Kinder der Gnade Gottes unterliegen. Diese Idee ist aber problematisch, da sie leicht zum Schluß führt, daß es für einen Menschen dann wohl besser ist, schon als Kind zu sterben! Wenn wir uns aber den „Lebensbaum“ einer menschlichen Existenz im Multiversum betrachten, sind die erlebten Kindstode nur ein paar kahle Äste nahe der Wurzel, die kaum Blätter tragen und keine Frucht bringen. Viele Kopien haben aber überlebt und dem Bild entsprechend hohe, fruchttragende Äste gebildet wie jeder andere„Lebensbaum“ einer weiteren menschlichen Existenz. So kann auch dieser Mensch wie jeder andere gerichtet werden.
Das Menschenleben im Multiversum ist daher genauso unfaßbar, teilweise erschreckend und dann aber auch wieder sehr tröstlich wie die Existenz Gottes selbst!

Der Leib Christi und Gleichnisse Jesu im quantenmechanischen Kontext
Um aus dem plausiblen Gott des Multiversums und dem etwas schwerverdaulichen quantenmechanischen Menschenleben im Multiversum ein stimmiges Ganzes zu machen, benötigen wir eine Verbindung. Das Verhältnis zwischen Gott und Mensch muß zuerst definiert werden. Gott hat den Menschen erschaffen. Dies tat er aus sich heraus ohne fremden Einfluß oder Vorlage. Daraus folgt, daß etwas menschliches in Gott sein muß. Es ist so ewig wie Gott selbst und letztlich der Ursprung der Menschheit. Dieses menschliche in Gott soll hier als Leib Christi bezeichnet werden.
Wenn Gott uns eine neue Existenz für das ewige Leben gibt, wird sie aus dem Ewigen geschaffen, das wir bei Gott haben. Dies ist zum Einen unser Anteil am Heiligen Geist, also Bitten, Dank, Lobpreis und andere Gespräche mit Gott, sowie heilige Gedanken, Fantasien etc. Zum Anderen sind es unsere heiligen Taten, wenn wir Gottes Willen tun. Dies ist unser wirklich lebendiger Anteil am ewigen Leben. Nur wenn ausreichend lebendiger Anteil vorhanden ist, kann daraus ein neues, lebendiges Individuum entstehen. Da aber unser Lebensweg in unglaublich viele verschiedene Zweige aufgespalten ist, kann unser Leben viel mehr Frucht bringen, als den einzelnen Zweig, den wir sehen. So kann der neue Mensch tatsächlich viel größer und umfangreicher sein, als der einzelne Zweig es vermuten läßt. Der neue Mensch ist daher nicht nur ein „heiliger Bruchteil“ des alten.
... denn ihre Werke begleiten sie (Offb. 14,13). Wie und warum sollten unsere Werke uns den sonst begleiten? Diese tun wir ja um den Nöten und Anforderungen unseres Erdendaseins zu genügen, und im Himmel sind wir mit diesem Thema ja durch. Unsere Werke begleiten uns, weil wir aus ihnen neu erschaffen werden!
Wenn es nicht ausreicht, fällt unser Anteil den anderen zu, vor allem jenen, die sowieso schon viel haben. Dieser Zusamenhang offenbarte sich mir während des Gebets in der Kirche und ist angedeutet in folgendem Jesus-Zitat: Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. (Matt 13,12)

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